Meine Haarwäsche

Eines Abends, nach dem Volleyball habe ich mich spontan noch mit einer Freundin aus meiner Mannschaft unterhalten und wir sind auf das Thema Haare zu sprechen gekommen. Da ich schon länger etwas darüber schreiben wollte, habe ich die Gelegenheit ergriffen und meine Gedanken festgehalten.

Ich habe generell eine sehr fettige, feuchte Haut und eher selten Probleme mit trockenen Händen oder Beinen. Das gilt allerdings genauso für meine Kopfhaut und dementsprechend häufig musste ich meine Haare waschen. Da ich nicht unbedingt gerne dusche, besonders wenn es draußen so kalt ist, wie im deutschen Winter, habe ich mich von jeher gewehrt jeden Tag meine Haare waschen zu müssen. Irgendwann habe ich dann einen Blogeintrag gelesen über eine chemiefreie, alternative Haarwäsche und war erstaunt. Zunächst wollte ich nicht so ganz glauben, dass man sein Haar auch ohne Shampoo fettfrei und sauber bekommen kann. Nach einigem Überlegen wollte ich es dann aber an meinen eigenen Haaren ausprobieren und habe am 5. Dezember 2015 mein eigenes no-poo-Experiment angefangen.

Ich hatte gelesen, dass die ersten sechs Wochen ohne Shampoo ziemlich hart werden können, weil deine Talgdrüsten viel zu viel Fett produzieren. Sie müssen sich erstmal darauf einstellen, dass sie selbstständig Talgproduktion und Verbrauch einstellen. Ich war also darauf eingestellt und habe es deshalb extra kurz vor den Weihnachtsferien angefangen. Da war ich dann nämlich bei meiner Familie und habe mich auch so wohl gefühlt. Als ich dann aber nach drei Wochen immer noch keine Verbesserungen bemerkte, habe ich für die letzten Vorlesungen in diesem Semester wieder angefangen Shampoo zu benutzen und das Experiment erstmal auf die vorlesungsfreie Zeit verschoben. Dabei habe ich gemerkt, dass das Shampoo nicht mehr die gleiche Wirkung auf meine Haare hatte und sie sich immer noch sehr fest und robust angefühlt haben und nicht mehr so weich wie früher. Als ich in der vorlesungsfreien Zeit weiter gemacht habe, bin ich ziemlich zufrieden gewesen und nachdem ich einige gute Freunde gefragt habe, ob meine Haare irgendwie fettiger aussehen als sonst, wurde ich mutiger und etwas selbstbewusster, was das Thema anging, denn alle haben mir diese Fragen verneint. Zwischendrin habe ich immer mal wieder auch einen Tag mit Shampoo gewaschen, wenn ich mich echt unwohl gefühlt habe, aber viel seltener als früher.

Warum habe ich mich entschieden in den no-poo Trend einzusteigen?

  • zunächst einmal gab es diesen ganzen Trend noch nicht, als ich damit angefangen habe 😀
  • Ich konnte nicht glauben, dass es funktioniert und wollte es an mir selber ausprobieren
  • Ich habe mir erhofft, eine reinere Haut und weniger Probleme mit Talgdrüsenverstopfung (auch bekannt als Pickel) zu haben.
  • Ich wollte Geld und Zeit sparen. Meine frühere Haarwäsche hat mich unter der Dusche bis zu 10 Minuten gekostet und ich wollte außerdem nicht mehr jeden zweiten Tag duschen müssen, weil meine Haare „fettig“ aussahen.
  • Da die Haut unser größtes Organ ist und ebenso auch mit dem Rest des Körpers in Verbindung steht, wollte ich keine Produkte mehr an meine (Kopf-)Haut lassen, die ich nicht auch essen würde.
  • Schon vor der intensiven Beschäftigung mit dem Thema Plastik habe ich in Deutschland drauf geachtet, weniger Plastik zu benutzen und da in den meisten herkömmlichen Shampoos auch Silikone bzw. Mikroplastikteilchen sind wollte ich diese nicht mehr benutzen. Hier noch ein Video (auf Spanisch), was ich für meinen Unterricht in Bolivien genutzt habe. Darin geht es eigentlich, um den ganzen Plastikmüll und die Umweltverschmutzung dadurch. Aber ein kleiner Teil erklärt, dass in den ganzen Kosmetikprodukten viele Microplastikteilchen sind, die die zusätzlich Umwelt verschmutzen.

Als Tipp für euch, wenn ihr euch von dem Trend angesteckt fühlt:

  • Fangt in einer Zeit an in der ihr nicht oft in die Öffentlichkeit müsst oder wenn ihr gerade an einem Ort seid, wo euch keiner kennt (Ausland).
  • Probiert aus, welche natürlichen Mittel zu eurem Haar passen (mehr dazu später)
  • Freundet euch mit dem Pferdeschwanz an (meine Lieblingsfrisur der letzten zwei Jahre).
  • Haltet durch!
  • Schämt euch nicht dafür (meine Freunde haben es nicht gesehen, obwohl ich dachte es wäre unübersehbar).

Ich habe mir letztens dieses Video dazu angeschaut und fand Katharinas Methode und Tipps echt cool. Bei mir hat es echt lange gedauert, bis ich mich wieder „raus“ getraut habe und auch dadrüber sprechen konnte, aber ich habe es auch langsam gemacht und meine Haare nie nur mit Wasser gewaschen. Aber am Ende bin ich zu dem selben Ergebnis gekommen 🙂

Gerne werde ich auch demnächst auch noch mehr über meine Haarpflege erzählen und euch zeigen, wie bzw. womit ich meine Haare waschen. Gott segne euch!

 


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